12. - 13. Mai 2025
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Puerto Lápice
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Colmenar de Oreja
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Nuevo Baztán
Noch zwei Tage ohne Regen sind vorhergesagt - die will ich nutzen, um mal wieder etwas Neues aufzusuchen.
Gleichzeitig muss man die ab Mittwoch wieder aktiven Unwetter-Warnungen berücksichtigen, die fast alle Gegenden im Norden und Osten Spaniens betreffen. Das Gebiet zwischen Zaragoza und dem Ebro-Delta soll allerdings etwas weniger Niederschläge abbekommen - das werde ich mir merken.
Auf jeden Fall geht es heute ein Stück nach Norden bis in die Region Madrid. Dort besuche ich den Ort Colmenar de Oreja, wo vor einiger Zeit für Wohnmobile ein Parkplatz zum Übernachten freigegeben wurde.
Der weitgehend naturbelassene Parkplatz ist für Wohnmobile nicht besonders geeignet, aber zusammen mit dem schattigen Picknick-Bereich und der hübsch hergerichteten Quelle ist das kein schlechter Platz.
Nach der Mittagspause in Colmenar de Oreja fahre ich noch einige Kilometer Landstraße bis zum Tagesziel Nuevo Baztán, einem kleinen Ort mit altem Palast und angebauter KIrche.
Nur wenige hundert Meter vom Palast entfernt wurde vor zwei Jahren ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet - hier lasse ich mich für zwei Tage nieder.
Am zweiten Tag wollen Christa und ich die Geschichte von Nuevo Baztán genauer untersuchen. Immerhin beansprucht dieser Ort zu den "schönsten Dörfern Spaniens" zu gehören (Los Pueblos más bonitos de España).
Wenn von Nuevo Baztán die Rede ist, ist im allgemeinen nur die Umgebung des ehemaligen Palastes mit ein paar alten Häusern gemeint. Dieser Bereich wurde am Anfang des 18.Jh. als Modell-Projekt der beginnenden Industrialisierung von Juan de Goyeneche mit Unterstützung des Königshauses in wenigen Jahren aus dem Boden gestampft. Das Multitalent Juan de Goyeneche stammte aus Navarra, konkret aus dem Valle de Baztán, weshalb der neue Ort den Namen "Neu-Baztán" (span.: Nuevo Baztán) bekam.
Es stellt sich schnell heraus, dass zur Zeit eine Innen-Besichtigung des Palastes und der angeschlossenen Kirche wegen Renovierungsarbeiten nicht möglich ist. Also schauen wir uns den Gesamtkomplex von außen von allen Seiten an und sind ziemlich schnell damit fertig.
Die relativ kurze Besichtigung wird durch ein Mittagessen in der Casa Vieja verlängert ...
... bevor wir am Nachmittag noch einen Spaziergang ins etwa 3 km entfernte Zentrum der Urbanisation Eurovillas unternehmen. Dieser Ortsteil ist das eigentliche Wohngebiet der Gemeinde Nuevo Baztán und besteht vor allem aus schön im Grünen liegenden Einfamilienhäusern. Hohe Mauern schützen die Privatsphäre.
Zum Fotografieren gibt es hier nichts, außer das Zentrum "La Plaza" - ein vollständig überdachter Platz neben einem Carrefour-Supermarkt, wo wir auch eine Cafeteria mit einem sagenhaft guten Café-con-leche finden. Der weite Weg hat sich gelohnt!
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass schon zur Gründungszeit entlang der Hauptstraße Ulmen gepflanzt wurden, die in späteren Jahren offenbar einen Schatten spendenden grünen Tunnel ergaben. Nach einer tödlichen Pflanzenkrankheit mussten alle Bäume gefällt werden - bis auf einen, der diese Krankheit überstand.
Diese heute mehr als 300-jährige Ulme ist jetzt ein geschütztes Natur-Monument mit einem Stamm-Umfang von über 5m.