logo Junta de AndaluciaVor weniger als einem Monat hatte ich darauf hingewiesen, dass der Norden Spaniens beim Stellplatz-Ausbau die Nase vorn hat.

Das will der Süden offenbar nicht auf sich sitzen lassen - Andalusien geht jetzt in die Offensive und baut neue Wohnmobilstellplätze in den Häfen.

 

Anlässlich der Feier zur Verleihung der Blauen Flagge in Ayamonte (an der Grenze zu Portugal) wurde von den anwesenden Vertretern der andalusischen Regierung mitgeteilt, dass Maßnahmen in Gang gesetzt wurden, um in mehreren Häfen Wohnmobil-Stellplätze "von höchster Qualität" einzurichten.

 

Mit der Einrichtung der Wohnmobil-Stellplätze soll erreicht werden, dass die Hafen-Installationen auch im Winterhalbjahr genutzt werden.

Alle Stellplätze sollen von den im allgemeinen sowieso vorhandenen Einrichtungen der Häfen profitieren (Duschen, Toiletten, Waschmaschinen, Restaurants) und durch wohnmobil-spezifische Dienste ergänzt werden (Ver- und Entsorgung, Stromanschluss).

Insgesamt soll in zwei Phasen Platz für 278 Wohnmobile geschaffen werden.

Die erste Phase wird noch in diesem Jahr abgeschlossen - bis Oktober 2016 werden Stellplätze in den Häfen von Ayamonte (Provinz Huelva), Chipiona und Barbate (Provinz Cádiz) und Caleta de Vélez (Provinz Málaga) in Betrieb genommen.

Die zweite Phase folgt 2017 - dann gibt es auch Stellplätze in den Häfen von Mazagón (Provinz Huelva), Rota und Cádiz/Puerto América (Provinz Cádiz) sowie in Adra und Carboneras (Provinz Almeria).


Ich habe bisher noch keinen Hinweis darauf gefunden, wieviel die Nutzung der Wohnmobil-Stellplätze kosten soll (und ob überhaupt). Da es aber in anderen, privat betriebenen Häfen schon vergleichbare Einrichtungen gibt (z.B. Almerimar und Alcaídesa/La Línea), könnte man sich daran orientieren. Pro Tag zahlt man dort zwischen zehn und zwölf Euro.

Sobald ich weitere Informationen zu den neuen Stellplätzen habe, werde ich natürlich berichten. Und sobald die Stellplätze nutzbar sind, werden sie auch bei WOMO-IBERICO in der Datenbank und auf der Stellplatz-Karte landen.

Auf jeden Fall habe ich wieder einige neue Ziele für meine nächste Spanien-Reise.

Mit Mazagón, Barbate und Adra werden große Lücken im Netz der Wohnmobil-Servicestationen geschlossen.

Caleta de Vélez freut mich persönlich ganz besonders - hier habe ich in meinem früheren Leben als Skipper einige Zeit im Hafen gelegen. Von hier aus kann man prima zu Fuß nach Torre del Mar laufen (und vielleicht wird so der Ort Torre del Mar gezwungen, endlich selbst einen Stellplatz anzubieten)

Der offizielle Wohnmobil-Stellplatz im Hafen von Chipiona (Platz für 50 Wohnmobile!) geht sehr wahrscheinlich zu Lasten des "freien Stellplatzes" vor dem Hafen. Das wird nicht jedem gefallen.

Gefallen tut es natürlich auch nicht den Campingplatz-Betreibern, deren Dachorganisation wie üblich schon lautstark gegen den Plan der andalusischen Regierung wettert. Aber in diesem Fall ist der "Gegner" eben die Regierung und nicht nur ein Stadtrat, der sich wahrscheinlich schneller einschüchtern lässt. Die Campingplatz-Betreiber werden irgendwann einsehen müssen, dass die Entwicklung des Wohnmobil-Tourismus nicht aufzuhalten ist. Sie hätten sicher mehr Erfolg, wenn sie konstruktiv mitgestalten würden.

 

Quelle1:  Junta de Andalucía, 14.7.2016
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Quelle2: ABCandalucía, 10.7.2016
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